Okultismus
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Okultismus:
Gleich vorne weg gesagt,möchte ich jeden Eindringlich davor warnen sich mit Okultismus zu Beschäftigen wenn Er/Sie darin nicht Eingeführt wurde,Okultismus ist nichts zum Spielen!
Okultismus
Sie war auch eine der ersten die in Europa einen der ersten Zirklel/Logen gründete!
Helena Blavatsky (1877)Eine der Größten Okultisten der Welt
Dieser Artikel behandelt den Okkultismus des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Zu älteren und jüngeren esoterischen Richtungen, die mitunter auch als Okkultismus oder okkultistisch bezeichnet werden, siehe Esoterik.Okkultismus (von lateinisch occultus 'verborgen', 'verdeckt', 'geheim') ist eine unscharfe Sammelbezeichnung für verschiedenste Phänomenbereiche, Praktiken und weltanschauliche Systeme, wobei okkult etwa gleichbedeutend mit esoterisch, paranormal, mystisch oder übersinnlich ist.In einem engeren, vorwiegend in der Wissenschaft gebräuchlichen Sinn wird die Bezeichnung für bestimmte esoterische Strömungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verwendet. Diesem Verständnis schließt sich der vorliegende Artikel an. Im heutigen Sprachgebrauch hat der Begriff vielfach eine abwertende Konnotation.Begriffsgeschichte Richtungen Geschichte Die okkultistische Bewegung im Vereinigten Königreich Die okkultistische Bewegung in Deutschland (ca. 1880-1940)Okkultismus im Kontext der Moderne Wirkung Kunst Medizin Kriminalistik MilitärRezeption Verschwörungstheorien Rechtsextremismus Literatur Weblinks EinzelnachweiseBegriffsgeschichte
Das Adjektiv okkult wurde schon im Mittelalter gebraucht. Im Rahmen der aristotelischen Naturphilosophie unterschied man damals wahrnehmbare Qualitäten der Dinge wie Farbe oder Geschmack von nicht wahrnehmbaren okkulten Qualitäten wie dem Magnetismus, den Einflüssen der Sterne (im Sinne der Astrologie) und den Heilkräften verschiedener Substanzen, die nur indirekt über ihre Effekte erfahrbar sind. Die mittelalterliche Scholastik war der Meinung, dass die okkulten Qualitäten im Unterschied zu den direkt wahrnehmbaren nicht Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen sein könnten. Als die Naturwissenschaft im 17. Jahrhundert begann, auch Erscheinungen wie den Magnetismus zu untersuchen, erhielt die Rede von okkulten Qualitäten eine abwertende Bedeutung, da sie im Zusammenhang mit der scholastischen Ansicht der Unerforschbarkeit gesehen wurde.Seit dem frühen 16. Jahrhundert ist der Begriff okkulte Philosophie nachgewiesen. Er scheint auf Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim zurückzugehen, der ihn 1510 in einer ersten, handschriftlichen Fassung seines Werks De occulta philosophia verwendete. In diesem Buch, das zunächst in Form von Abschriften verbreitet wurde und erst 1531 in gedruckter Form erschien, verband Agrippa Elemente der Hermetik, des Neuplatonismus und der christlichen Kabbala Okkulte Philosophie oder Philosophia occulta etablierte sich als Bezeichnung für derartige religiös-philosophische Lehren, insbesondere für solche des späten 15. bis zum 17. Jahrhundert. Vertreter der okkulten Philosophie wie Agrippa und Giovanni Pico della Mirandola versuchten, Philosophien zu entwickeln, die hermetisches, hebräisches und klassisches Wissen assimilieren, und diese Fusion mit der christlichen Theologie zu vereinigen. Trotz ihres esoterischen Charakters wurden die der okkulten Philosophie zugrundeliegenden hermetischen und kabbalistischen Ideen im Europa der Renaissance anfangs positiv aufgenommen. Die Historikerin Frances A. Yates betrachtete die okkulte Philosophie sogar als zentrale Triebkraft hinter der Renaissance selbst. Vermutlich ist es kein Zufall, dass die okkulte Philosophie, die Wert auf Einheit legte, während der Zeit der Reformation und der Renaissance populär wurde; möglicherweise wurde von ihr und ihrer Vereinigung so unterschiedlicher Quellen wie der klassischen Weisheit, der Magie, der hebräischen Kabbala und des Christentums erwartet, eine Lösung für das religiöse und politische Schisma der Zeit zu bieten. Während das scholastische Mittelalter Glauben und Frömmigkeit forderte, forderte die Renaissance individuelles Streben und die Suche nach Wissen; die Hermetik versuchte, Wissen und Glauben zu vereinigen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurden christliche Magi wie Agrippa und John Dee jedoch wegen ihrer Theurgie verdächtigt, und als Teil der Gegenreformation wuchs auch die Reaktion gegen den Renaissance-Neuplatonismus und damit assoziierte okkulte Strömungen. Die christliche Kabbala, die zunächst der Legitimation okkulten Denkens diente, wurde nun wegen der okkulten Assoziation abgewertet und mit Hexerei assoziiert. Dee und Giordano Bruno wurden wegen ihrer Philosophie diskreditiert; ersterer verbrachte seine letzten Jahre in Armut, letzterer wurde 1600 verbrannt. Ebenfalls im 16. Jahrhundert kam die Bezeichnung Okkulte Wissenschaften auf, womit vor allem die Astrologie, die Alchemie und die Magie gemeint waren. Im Rahmen einer Gegenbewegung zur Aufklärung und der mit ihr verbundenen mechanistischen und materialistischen Naturwissenschaft wurden ab dem 18. Jahrhundert okkulte Kräfte postuliert, die der "normalen" Wissenschaft unzugänglich sein sollten. Hinzu kamen Spekulationen, wonach letztlich alles auf nur eine okkulte Kraft zurückgeführt werden könnte. Beliebte Kandidaten waren der Magnetismus und die Elektrizität. Ihren Höhepunkt erreichten diese Spekulationen in Helena Petrovna Blavatskys synkretistischem Werk Die Geheimlehre (The Secret Doctrine, 1888). Das Substantiv Okkultismus kam erst im 19. Jahrhundert auf und ist erstmals nachgewiesen in einem französischen Wörterbuch von 1842. Populär wurde es zunächst im Französischen durch Éliphas Lévi, der es zuerst 1856 in Dogme et rituel de la haute magie gebrauchte, wobei er an Agrippa von Nettesheim und an den Begriff der Okkulten Wissenschaften anknüpfte. Ins Englische wurde es anscheinend 1875 durch Helena Petrovna Blavatsky eingeführt; im Deutschen prägte vor allem Carl Kiesewetter diesen Sprachgebrauch in den 1890er Jahren. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es keine allgemein anerkannte Okkultismus-Definition. Im weitesten Sinn wird das Wort mitunter als Synonym für Esoterik gebraucht. In der engsten, vor allem von Antoine Faivre vertretenen Fassung steht es speziell für die französische, durch Lévi und Papus begründete Richtung der Esoterik. Zumeist werden jedoch ähnliche und etwa zeitgleiche Strömungen in anderen Ländern hinzugenommen. Ein weiteres, etymologisch verwandtes Substantiv neueren Ursprungs ist Das Okkulte, das u.a. durch Colin Wilson (The Occult: A History, 1971) geprägt wurde und vor allem in der Soziologie und im Journalismus als vage Sammelbezeichnung für das Unerklärte verwendet wird.
Richtungen:
Grundsätzlich lassen sich zwei Richtungen des Okkultismus unterscheiden: der empirische und der esoterische Okkultismus. Ersterer befasst sich mit okkulten Erscheinungen und will diese erforschen. Seine Ursprünge liegen im Mesmerismus und im experimentellen Spiritismus. Der esoterische Okkultismus hingegen befasst sich mit "Geheimwissen", das nur "Eingeweihten" zugänglich sei.Nach einem Vorschlag von Edward A. Tiryakian soll nur die praktisch orientierte Richtung als Okkultismus bezeichnet werden, während die theoretische Richtung der Esoterik zugerechnet werden soll. Dieser Sprachgebrauch fand eine weite Verbreitung, wurde jedoch auch grundsätzlich als künstliche Unterscheidung zurückgewiesen und konnte sich nicht allgemein durchsetzen.Geschichte
Die Wurzeln des Okkultismus lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen (Gnosis, Hermetik, Neuplatonismus, Kabbala). (Siehe Geschichte der westlichen Esoterik.) Im engeren Sinn, oft auch als moderner Okkultismus bezeichnet, wurde er in Frankreich durch Alphonse Louis Constant alias Éliphas Lévi begründet, der in den Jahren 1854 bis 1861 einige einflussreiche Kompilationen über diverse Themen der Esoterik herausbrachte und auch die Bezeichnung Okkultismus populär machte. Weitere bedeutende Vertreter des französischen Okkultismus waren Papus, Stanislas de Guaita und Joséphin Péladan; im englischen Sprachraum sind vor allem G.R.S. Mead und Arthur Edward Waite zu nennen, in Deutschland Carl du Prel und Franz Hartmann, in Russland P. D. Ouspensky. Die okkulten Bücher des 19. Jahrhunderts wirken laut Hans Biedermann "meist wie mißverstandene Abklatsche der älteren mag. Werke, wenn auch ein Bestehen echter Traditionen als Bindeglieder von der Zeit der neueren 'Hermetiker' zum 19.Jh. nicht völlig von der Hand zu weisen ist".
Helena Blavatsky (1877)Aus der Beschäftigung mit dem Spiritismus ging die 1875 unter der Leitung von Henry Steel Olcott und Helena Petrovna Blavatsky in New York gegründete Theosophische Gesellschaft hervor, zu deren Zielen die Erforschung okkulter Phänomene und Kräfte sowie vergleichende Studien der Religionen, der Philosophien und der Naturwissenschaft gehören, um darin verborgene "Wahrheiten" aufzudecken. In den folgenden Jahren entwickelte Blavatsky eine synkretistische esoterische Lehre, die moderne Theosophie, welche eine Einweihung in okkulte Geheimnisse verspricht und Elemente der Gnosis, der Hermetik und anderer Traditionen der westlichen Esoterik mit solchen östlicher Religionen verbindet. Sie fand begeisterte Anhänger in den Vereinigten Staaten, in Europa und in Indien, wo die Theosophische Gesellschaft zeitweilig ihren Hauptsitz hatte.Die okkultistische Bewegung im Vereinigten Königreich G. R. S. Mead nahm nach der Lektüre von Alfred Percy Sinnetts Esoteric Buddhism (1883) Kontakt zu den Londoner Theosophen Bertram Keightley und Mohini Chatterji auf und schloss sich der Theosophischen Gesellschaft in London an. Sein Interesse am Spiritismus führte ihn nach Frankreich an die Universität von Clermont-Ferrand, wo er den später für seine Theorie des Vitalismus bekannten Henri Bergson kennenlernte. Nachdem Blavatsky sich 1887 in London niederlassen hatte, besuchte Mead sie dort regelmäßig und wurde von 1889 bis zu ihrem Tod 1891 ihr privater Sekretär; außerdem wurde er 1889 zusammen mit Keightley Mitsekretär der Esoterischen Sektion der Theosophischen Gesellschaft. Während in der Theosophischen Gesellschaft in den 1890er-Jahren um die Führung gekämpft wurde, widmete Mead sich der Religion als Wurzel der Theosophie sowie den westlichen Wurzeln der Esoterik. Er versuchte sich an einer allgemeinen Theosophie und verband in seinen Schriften östliche und westliche Traditionen, wobei er sich anfangs stark an hellenistische Theosophie und Gnosis anlehnte. Mead hatte kein Interesse an magischen oder okkulten Künsten und unterschied streng zwischen den sie Ausübenden und "echten" Okkultisten.1909 brach Mead mit der Theosophischen Gesellschaft und gründete die Quest Society, zu deren Vizepräsidenten Arthur Edward Waite zählte. Auch Waite ging den Weg vom Spiritismus zur Theosophischen Gesellschaft; nach seinem Bruch mit dieser schloss er sich dem Hermetic Order of the Golden Dawn an. William Wynn Westcott, der den Golden Dawn zusammen mit Samuel Liddell MacGregor Mathers und William Robert Woodman 1888 gegründet hatte, hatte für diesen die Struktur und das Grundsystem des Rosenkreuzerordens Societas Rosicruciana in Anglia (SRIA), der alle drei Gründer ebenfalls angehörten, übernommen.Konflikte innerhalb des Golden Dawn entstanden ab 1895, als die Beziehungen zwischen Mathers und Annie Horniman sich verschlechterten, die daraufhin des Ordens verwiesen wurde, und Mathers sich weniger dem Orden und stärker politischen Aktivitäten widmete. Als er seine Autorität gefährdet sah, verlangte er in einem Manifest vollständigen Gehorsam in allen dem First und Second Order verbundenen Belangen. Zusätzlich verließ Westcott 1897 den Orden, der (umstrittenen) offiziellen Version nach, nachdem seine Verbindung zum Golden Dawn den Autoritäten bekannt wurde. Eine Krise für den Golden Dawn entstand im Februar 1900; Mathers regierte den Orden auf Distanz und verlor die Verbindung zu den englischen Tempeln.Florence Farr war Mathers' Verhaltens überdrüssig und schlug in einem Brief die Auflösung des Ordens vor; Mathers hielt dies für einen Versuch, Westcott zurückzubringen und an die Spitze des Ordens zu setzen, und offenbarte Farr, dass die von Westcott als Legitimation für die Ordensgründung angeführten Briefe von Fräulein Sprengel Fälschungen waren. Dies erschütterte das Vertrauen der Londoner Mitglieder, darüber hinaus weigerte Westcott sich, Stellung zu Mathers' Vorwürfen zu nehmen. Dazu kam, dass Aleister Crowley sich 1899, ein Jahr nach seiner Aufnahme, für die Initiation in den Second Order qualifizierte; seine Initiation wurde jedoch von Farr wegen seiner "Exzentrizitäten und 'moralischen Verderbtheiten'" abgelehnt. Crowley begab sich nach Paris und wurde von Mathers initiiert, was von den Londoner Adepten nicht anerkannt wurde. Der Second Order formierte ein Komitee zur Untersuchung der Sprengel-Briefe, worauf Mathers das Komitee annullierte und Crowley als Gesandten nach London schickte, um die privaten Räume und das Inventar zu beschlagnahmen. William Butler Yeats und andere Londoner Adepten vereitelten Mathers Plan, indem sie ihn und Crowley ausstießen. Crowley gründete darauf den Orden Astrum Argenteum (A∴A∴) und schloss sich dem Ordo Templi Orientis (OTO) von Theodor Reuß an, dessen britischen Zweig er später leiten sollte. Yeats übernahm im Zuge der Verwirrungen den Isis-Urania-Tempel, und das Komitee versuchte, den Orden in demokratischeren Formen zu restrukturieren, was zu noch mehr Verwirrungen sorgte. Unterdessen war Horniman wieder in den Orden aufgenommen worden, der sich seit ihrem Hinauswurf stark verändert hatte, was zu Streitigkeiten zwischen ihr und einem Großteil des Ordens führte. 1901 resignierte Yeats, und Madame Horos und ihr Ehemann brachten dem Golden Dawn unerwünschte Aufmerksamkeit und veröffentlichten Interna desselben. Der Golden Dawn begann zu zerfallen; Farr resignierte, Mathers und eine kleine Gruppe von Initiierten gründeten den Orden Alpha et Omega, der Tempel in London, Edinburgh und Paris etablierte; von Eingeweihten des Alpha et Omega wiederum gingen weitere magische Gruppen aus, wie die von Dion Fortune gegründete Fraternity of the Inner Light und Paul Foster Cases Builders of the Adytum. Nach einem Schisma 1903 bestand der alte Golden Dawn nicht mehr. Die Überreste des ursprünglichen Isis-Urania-Tempels wurden von Waite übernommen, dem sich viele der verbleibenden Golden-Dawn-Mitglieder anschlossen; Waite interessierte sich jedoch weniger für Magie als für Mystik und reduzierte daher die ritualmagischen Elemente zugunsten des von ihm bevorzugten mystischen Pfads.1914 schloss er den Orden und gründete die Fellowship of the Rosy Cross. Die stärker magisch interessierten Ordensmitglieder, darunter Robert William Felkin und John William Brodie-Innes, formierten den Orden Stella Matutina.In den 1930er-Jahren veröffentlichte Israel Regardie, Crowleys Sekretär von 1928 bis 1930, zwei Bücher, die bei Stella-Matutina- und Alpha-et-Omega-Mitgliedern für Aufregung sorgten; wegen seiner Verbindungen zu Crowley wurde Regardie schriftlich attackiert. Durch Fortune, die ihn gegen diese Angriffe verteidigte, wurde er eingeladen, Stella-Matutina-Mitglied zu werden, wurde 1933 Mitglied und 1934 Adept. Wegen der Zerfallserscheinungen im Orden besorgt, veröffentlichte er nach Verlassen dessen Lehren im Buch The Golden Dawn, um das Überleben dieser Lehren zu sichern. Wie von Regardie angenommen, stellten die meisten A.O. und S.M.-Tempel ihre Tätigkeiten in den folgenden Jahren ein. Der letzte britische Tempel, der Hermes-Tempel in Bristol, wurde in den frühen 1960er-Jahren auf Eis gelegt und 1972 offiziell geschlossen; der letzte Tempel in Neuseeland schloss 1978. 1982 gründete Regardie einen neuen Zweig des Hermetic Order of the Golden Dawn in Columbus, Georgia.Die okkultistische Bewegung in Deutschland (ca. 1880-1940) Auch im deutschen Sprachraum ist der Ursprung der modernen okkultistischen Bewegung eng mit dem Spiritismus verbunden, der um 1860 aus den USA nach Deutschland kam. Ein breites Interesse an okkulten Phänomenen riefen hier besonders die Sitzungen des Physikers Karl Friedrich Zöllner mit dem Medium Henry Slade hervor, an denen auch andere bedeutende Wissenschaftler (darunter Gustav Theodor Fechner) teilnahmen und über die Zöllner ab 1878 ausführliche Berichte veröffentlichte. Zöllner erwartete von diesen Séancen Beweise für die Existenz einer Vierten Dimension und wollte damit eine "Transzendentale Physik" begründen. Während die bei Séancen auftretenden okkulten Phänomene traditionell als Äußerungen verstorbener Personen gedeutet wurden, entstand in den 1880er Jahren in Deutschland eine neue animistische Richtung (v. lat. anima = 'Seele'), welche die Ursachen dieser Phänomene als unbekannt betrachtete und sie auf psychologischer Ebene untersuchen wollte.Die wichtigsten Vertreter dieser Richtung waren Gregor Konstantin Wittig und Alexander Aksakow, die zusammen mit dem Verleger Oswald Mutze die Zeitschrift Psychische Studien herausgaben. Ein renommierter Unterstützer war der Philosoph Eduard von Hartmann mit seiner Schrift Der Spiritismus (1884).1886 gab es in Deutschland zwei bedeutende Neugründungen im Bereich des Okkultismus: die Psychologische Gesellschaft und die theosophische Zeitschrift Sphinx. Die Psychologische Gesellschaft verfolgte vor allem das Ziel, durch streng wissenschaftlich durchgeführte Experimente mit mediumistisch begabten Versuchspersonen neue Erkenntnisse über die menschliche Psyche zu gewinnen. Die Sphinx, herausgegeben von Wilhelm Hübbe-Schleiden, brachte mit wissenschaftlichem Anspruch Berichte über okkulte Phänomene wie Telepathie und Magnetismus sowie Beiträge zu den "Okkulten Wissenschaften" wie Astrologie und Magie. Sie zählte auch namhafte Wissenschaftler wie Alfred Russel Wallace und Eduard von Hartmann sowie andere bedeutende Personen wie Leo Tolstoi oder den Sozialdemokraten Kurt Eisner zu ihren Autoren. Über die Arbeit der Psychologischen Gesellschaft berichtete neben okkulten Magazinen wie der Sphinx auch die Mainstream-Presse wie etwa Die Gegenwart. Auch das Karten Legen(Lesen)gehört zum Okultismus!