Parapsychologie S1.

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Die Parapsychologie ist neben der akademischen oder "etablierten" Psychologie als Teildisziplin eine bis heute nicht voll anerkannte Wissenschaft von den über das gewöhnliche Seelenleben hinaus- oder neben (griech. para) ihm hergehenden, bzw. aus seinem normalen Verlauf heraustretenden Erscheinungen.

Inhaltsverzeichnis

Felder der Parapsychologie

Systematische Erforschung

Die Felder der Parapsychologie

Die Parapsychologie bemüht sich, Phänomene, Erlebnisse und Verhaltensweisen zu erforschen, zu sichern oder zu widerlegen, die mit heutigem psychologischem, physiologischem oder physikalischem Wissen nicht vereinbar (daher "paranormal") sind.

Der Begriff wurde erstmals 1889 von Max Dessoir (1867–1947) eingeführt. Die Parapsychologie beschäftigt sich zum einen mit der Untersuchung und Erklärung von Wahrnehmungen außerhalb der uns bekannten Sinnesorgane, den "Außersinnlichen Wahrnehmungen" (ASW, engl. ESP = Extrasensory Perception) d.h.

Hellsehen (clairvoyance),

Telepathie und

Praekognition (Wahrtraum),

und zum anderen als "Parapsychophysik" mit der Frage einer derzeit unerklärlichen direkten geistigen Wirkung des Menschen auf körperliche Dinge (Psychokinese). Des Weiteren umfasst die Parapsychologie diejenigen Erscheinungen, welche unter den Sammelbegriffen Okkultismus oder Spiritismus bekannt sind.

Seit 1946 werden die Gegenstände parapsychologischer Untersuchungen auch zusammenfassend als "Psi-Phänomene" bezeichnet.

Systematische Erforschung

Was bedeutet Parapsychologie? (© Caner - stock.adobe.com)

Mit der systematischen Erforschung parapsychologischer Phänomene begann man Ende des 19. Jh.s in England, Anfang des 20. Jh.s in den USA und seit den 50er Jahren des 20. Jh.s auch in Deutschland und der Sowjetunion. Als bedeutende Protagonisten der parapsychologischen Forschung sind u.a.

Albert Freiherr von Schrenck-Notzing (1862–1929),

Hans Driesch (1867–1941),

William McDougall (1871–1938),

Rudolf Tischner (1879–1961),

Joseph B. Rhine (1895–1980) und

Hans Bender (1907–1991) zu nennen.

Während einige bedeutende Psychotherapeuten wie Sigmund Freud (1856–1939) und C. G. Jung (1875–1961) der Parapsychologie zwar skeptisch aber durchaus aufgeschlossen gegenüberstanden, wurden und werden die sog. parapsychischen Erscheinungen heute von vielen Wissenschaftlern ablehnend betrachtet oder in die Bereiche

des Wunders,

des Spuks,

des Aberglaubens,

des Obskurantismus und

des Okkultismus

verwiesen (J. W. v. Goethe, 1749–1832; A. Adler, 1870–1937; H. v. Ditfurth, 1921–1989; G. v. Randow, geb. 1953).

Literatur:

Adler, Alfred: Menschenkenntnis. EA Frankfurt a. M. 1927; 1966. Bauer, E.: Kritik und Kontroversen der Parapsychologie. Zürich 1979. Bender, Hans: Parapsychologie. Darmstadt 1966. Ders.: Unser sechster Sinn. Stuttgart 1971. Blackmore, Susan et al.: Psychic Experiences as Illusions of Causality. Metuchen 1992. Bonin, W. F.: Lexikon der Parapsychologie. Bern 1976. Ditfurth, Hoimar v.: Wir sind nicht nur von dieser Welt. Hamburg 1981. Driesch, Hans: Parapsychologie. Zürich 1952. Freud, Sigmund: Die Zukunft einer Illusion. Frankfurt a. M. 1927. Goethe, J. W. v.: Faust. In: Bd. 4 der Ges.Werke in 12 Bd.en. Berlin und Weimar 1968. Koestler, Arthur: Die Wurzeln des Zufalls. Bern 1972. Lück, Helmut R./Miller, Rudolf (Hg.): Illustrierte Geschichte der Psychologie. 2. Aufl. Weinheim 1999. Randow, Gero v.: Mein paranormales Fahrrad und andere Anlässse zur Skepsis. Reinbeck 1993. Schmeidler, G. R.: Parapsychology and psychology. London 1976.

Autor: WolfgangDavidZello(Parapsychologe).